Die richtigen Texte für Ihre Webseite
Die Erkenntnis, dass die Texte auf Webseiten eine wichtige Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung spielen, ist inzwischen weit verbreitet. Viele Webseitenbetreiber feilen deswegen häufig und lange an ihren Texten, jedoch verlieren sie vor lauter Konzentration auf Keyworddichte und Überschriftenstruktur häufig den eigentlichen Leser der Texte aus dem Auge: Den tatsächlichen, menschlichen Besucher der Webseite.
Wenn die Texte auf Ihrer Webseite die Besucher nicht ansprechen oder gar nicht erst verstanden werden, hilft es auch nicht, wenn die Seite hervorragend auf die Anforderungen von Google zugeschnitten ist und aufgrund dessen reihenweise Topplatzierungen erreicht. So wird die Seite zwar häufig gefunden, aber in der Regel auch wieder schnell verlassen, die Folge sind hohe Absprungraten und eine niedrige Conversion-Rate.
Texte auf Webseiten sollten deswegen möglichst immer leicht verständlich formuliert und gut strukturiert sein. Wir geben Ihnen in diesem Beitrag einige wertvolle Tipps, worauf Sie bei der Texterstellung achten sollten, damit die Texte nicht bloß von Google, sondern auch von Ihren Besuchern verstanden werden.
Das Hamburger Verständlichkeitsmodell
Eine bewährte Methode, um Texte im Hinblick auf ihre Verständlichkeit zu prüfen, ist das Hamburger Verständlichketsmodell. Dieses Modell wurde von mehreren Psychologie-Professoren entwickelt und stellt vier Merkmale der Verständlichkeit heraus:
- Einfachheit
- Gliederung und Ordnung
- Kürze und Prägnanz
- Anregende Zusätze
Indem ein Text vor der Veröffentlichung auf diese vier Faktoren hin untersucht und korrigiert wird, kann die Verständlichkeit erheblich gesteigert werden. Im Folgenden werden einige konkrete Beispiele zu den einzelnen Faktoren gegeben.
Einfachheit
Das Kriterium der Einfachheit verlangt von einem Text, dass die Darstellung des Inhalts mit möglichst geläufigen Wörtern und in kurzen Sätzen erfolgt. Bandwurmsätze, insbesondere solche, wo zusammengehörige Wörter weit auseinanderliegen, sind zu vermeiden. Auf Abkürzungen sollte verzichtet werden, unverzichtbare Fremdwörter sind stets zu erklären.
Weiterhin sollten Texte nicht zu abstrakt formuliert sein. Konkrete Beispiele und anschauliche Darstellungen, etwa durch einleuchtende Vergleiche, können hier helfen.
Einige Tipps zur einfachen Textgestaltung:
- Zu lange Wörter (zehn Zeichen und mehr) behindern den Lesefluss und können daher leicht zu Verständnisschwierigkeiten führen. Sie sollten, wenn möglich, vermieden werden.
- Als Zeitform sollte möglichst kein Perfekt verwendet werden. In vielen Satzkonstruktionen im Perfekt schieben sich Wörter zwischen Hilfsverb und Vollverb, worunter das Verständnis leidet. Als Vergangenheitsform ist daher das Imperfekt vorzuziehen.
- Vermeiden Sie komplizierte Metaphern, Insiderbegriffe und Fremdwörter.
Gliederung und Ordnung
Ein guter Text muss inhaltlich und auch in seinem äußeren Erscheinungsbild nachvollziehbar gegliedert werden. Es ist ganz besonders darauf zu achten, dass Wesentliches und Unwesentliches klar voneinander abgegrenzt und stets ein roter Faden verfolgt wird. Außerdem sollten Absätze, Leerzeilen, Einzüge und Zwischenüberschriften dazu genutzt werden, um den Text auch äußerlich zu strukturieren. Gerade auf Webseiten neigen Leser dazu, Texte nur mit Blicken zu scannen, gründlich gelesen werden meist nur Abschnitte, die als relevant empfunden werden. Hier gilt es die wichtigsten Textsegmente herauszustellen, indem beispielsweise Abschnitte, Sätze oder einzelne Wörter durch Kursiv- oder Fettschrift hervorgehoben werden.
Tipps zur Gliederung von Texten auf Webseiten:
- Verwenden Sie viele Absätze und einige Zwischenüberschriften
- Heben Sie die wichtigsten Teile des Textes hervor
Kürze und Prägnanz
Der zu verfassende Text darf weder zu kurz noch zu lang geraten. Kurze Texte sind zu konzentriert und bieten wenig Raum für anschauliche Beschreibungen, lange Texte dagegen verlieren in der Regel den Blick fürs Wesentliche und beinhalten überflüssige Informationen.
Diese schwierige Gratwanderung kann bewältigt werden, indem darauf geachtet wird, dass nur Informationen verarbeitet werden, die für die Besucher der Webseite wirklich relevant sind.
So finden Sie die richtige Textlänge:
- Lassen Sie Ihre Texte vor der Veröffentlichung gegenlesen, andere Personen erkennen leichter überflüssige Textbausteine als der Verfasser.
- Verzichten Sie auf Phrasen, Worthülsen und Füllwörter, sie blähen den Text nur künstlich auf und bieten keinerlei Mehrwert.
Anregende Zusätze
Hiermit sind alle Faktoren gemeint, die den Leser motivieren, sich näher mit einem Text zu befassen. Um die Aufmerksamkeit des Lesers aufrechtzuerhalten, muss der Inhalt interessant und abwechslungsreich sein,
Bei Texten für Webseiten ist vor allem ein persönlicher Stil unerlässlich. Formulierungen mit „man" sollten hier beispielsweise vermieden und der Leser nach Möglichkeit sogar direkt angesprochen werden.
Tipps für persönliche Texte auf Ihrer Webseite:
- Vermeiden Sie Nominalkonstruktionen: Nominalisierte Verben sind stets abstrakt und lassen einen Text dadurch zu wissenschaftlich und unpersönlich wirken.
- Passivsätze minimieren: Die Anzahl der Passiv-Sätze sollte so gering wie möglich gehalten werden, weil der Text andernfalls zu unpersönlich und abstrakt wird. Es sollte stets versucht werden, eine aktive Formulierung zu wählen.
Fazit
Nur wenn Webseitentexte sowohl für Suchmaschinen als auch für die tatsächlichen Besucher verfasst werden, ist es möglich, das Potential einer Homepage vollständig auszuschöpfen. Durch die Suchmaschinenoptimierung gelangen zahlreiche Besucher auf die Seite, durch die zusätzliche Gewährleistung einer guten Textverständlichkeit ist außerdem sichergestellt, dass die Botschaften und Produktbeschreibungen auch tatsächlich beim Kunden ankommen.